Volierengitter

Material: Für selbstgefertigte Zimmervolieren eignen sich käufliche Gitterelemente nur sehr selten: Die Rahmenmaße passen nicht oder lassen sich nicht (oder nur gegen Aufpreis) an die Volierenmaße anpassen, oder die Optik (Metallrahmen, verzinktes Gitter) paßt nicht zum verarbeiteten Holz. In der Regel wird man also das Gitterelement aus einem käuflichen Drahtgeflecht selbst herstellen. Es sollte:

Das ideale Volierengeflecht hat also folgende Eigenschaften:

Für Kleinvögel mit kleinen schwachen Schnäbeln ist auch ein reines Kunststoffgeflecht einsetzbar, das sich aufgrund der höheren Flexibilität noch besser spannen läßt als ein Drahtgeflecht.

Montage: Anders als ein starres Metallgitter, das sich mit Winkelschrauben oder normalen Schrauben und U-Scheiben auf dem Rahmen befestigen läßt, sollte ein flexible Drahtgeflecht im Rahmen gespannt werden, damit es nicht buckelt. Zunächst ist mit der Drahtzange ein passendes Stück aus der Geflechtbahn herauszuschneiden, das locker in den Rahmen paßt, also ein paar Millimeter Abstand zu ihm hält; dabei ist entlang der Schweißpunkte zu schneiden, so daß keine freien Drahtenden stehen bleiben.

Zunächst wird das Geflecht an drei Seiten (links und rechts sowie unten oder oben) im Rahmen befestigt werden, und zwar möglich in der Mitte zwischen zwei Schweißpunkten, damit zum Spannen 2–3 mm Spiel bleibt. Eine einfache Methode besteht in der Verwendung von Haken- oder Ringschrauben, die man mit ihrem Holzgewinde in den Rahmen dreht: Im Fall von Ringschrauben müssen diese zunächst aufgebogen werden. Dann wird das Gitter eingehängt, und die offenen Haken werden mit einer Flach- bzw. Kombizange (wieder) geschlossen.
    Zwei weitere Methoden verwendet dünne metrische Schrauben mit Senkkopf, Muttern und dann entweder "Kugelketten-Abschlußstücke" oder Befestigungsschellen, wie sie für Stromleitungen verwendet werden: Die Schrauben ragen ins Innere des Rahmens, wo die Abschlußstücke bzw. Schellen und mit ihnen das Gitter mit den Muttern fixiert werden. Schellen für dünnen Draht lassen sich zur Not leicht aus einem Kunststoff- oder Aluminiumstab herstellen.

Gitter mit Flügelmutter Diese Schellen ließen eine Idee entstehen, wie man das Gitter mittels Schrauben gleichzeitig befestigen und spannen könnte: Wenn die Mutter einen nach unten weisenden Haken bzw. Arm hätte, würde das Drehen der Schraube außen am Rahmen das Spannen des Geflechts bewirken. Leider gibt es solche speziellen Muttern (noch?) nicht zu kaufen, aber man kann sich mit einem Trick behelfen: Eine umgekehrt auf die Schraube gesetzte Flügelmutter erfüllt denselben Zweck, hat allerdings einen "Flügel" zu viel (den man zur "Not" absägen könnte). Beim Spannen des Geflechts ist darauf zu achten, daß alle Schrauben gleich viel gedreht werden und die Holzleiste gegenüber sich nicht durchbiegt. Nach dem Spannen sollte man die Schraube noch durch eine normale Mutter unter der Flügelmutter fixieren.
    Eigentlich reicht es, das Geflecht nur an einer der vier Seiten (einer Längsseite) zu spannen; die leichte Herstellung und Handhabbarkeit der vorgestellten Spannvorrichtung legen es aber nahe, das Gitter an allen vier Rahmenleisten mit Flügelmuttern zu befestigen.
Gitter in Spannleiste

Eine letzte, sehr aufwendige Methode besteht in der Verwendung einer langen Leiste, die das Drahtgeflecht auf ganzer Länge erfaßt und spannt: Sie ist 18 x 12–14 mm dick und weist auf einer Seite im selben Abstand wie die Drahtmaschen eine Vielzahl von senkrechten Einschnitten auf, die bis zur Mitte der Leiste reichen, sowie auf der Unterseite eine ca. 2 mm breite Längsnut. Damit diese Leiste nicht über dem Rahmen "schwebt", kann man die Längsnut in Schritten tiefer einsägen, bis die Leiste bei optimaler Spannung des Gitters Kontakt mit dem Rahmen hat.



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